Saison 1988/1989
Tischtennissaison 1988/1989
ERFOLGREICHSTE SAISON SEIT BESTEHEN DER ABTEILUNG
FÜR DIE 1. MANNSCHAFT
Altenstadt. (mh) „Ihr habt Euch so still und heimlich zu einer Spitzenmannschaft gemausert!“ Dieser respektvolle Satz stammt von einem Burgrainer Spieler, der mit seiner Mannschaft 5mal Zweiter in der 3. Bezirksliga wurde und in dieser Saison erstmals hinter Altenstadt steht. Die Vorrunde hatte es bereits angedeutet: In dieser Saison sollte Altenstadt, erstmals nach dem Aufstieg im Jahre 1986, nicht mehr gegen den Abstieg kämpfen, sondern sich im Mittelfeld etablieren können. Wie die untenstehende Tabelle zeigt, wurden jedoch auch diese Erwartungen noch übertroffen, denn nur aufgrund des besseren Spielverhältnisses steht der anfängliche Aufstiegskandidat Murnau punktgleich vor Altenstadt auf dem 3. Tabellenplatz. Das Mittelfeld reicht von den Burgrainern bis zu den Birkländern, die im Endspurt gegen ersatzgeschwächte Mannschaften noch überraschende Punkte sammeln konnten und Hohenpeißenberg auf den dritten Abstiegsplatz verwiesen.
Unser Team um Mannschaftsführer Johann Kurz konnte im Laufe der Saison gegen alle Mannschaften punkten – mit Ausnahme des souveränen Aufsteigers Huglfing – und verschaffte sich damit gehörigen Respekt in der Liga. Die Gründe für diese Leistungssteigerung sind vielfältig:
1. Johann Kurz reiste zu nahezu allen Spielen – am Wochenende und während der Woche – aus Regensburg an und brachte im Vorderen Paarkreuz gegen die Spitzenspieler der Liga eine Bombenleistung, die ihm ohne Training (und im fortgeschrittenen Alter) wohl keiner mehr zugetraut hatte!
2. Die Erfahrung in der Bezirksliga macht sich bemerkbar: Bis auf Peter Helzel konnten diesmal alle Spieler ihre Bilanzen positiv gestalten und auch gegen Gegner punkten, die früher unüberwindlich schienen: Jürgen Henke (23:11); Johann Kurz (22:13); Siegfried Stadler (22:12); Manfred Spinler (17:15); Peter Helzel (10:17); Manfred Hacker (21:15).
3. Die Moral ist gut! Bestes Beispiel war das Rückspiel im Lokalderby in Schongau, bei dem nach einem 0:4-Rückstand das Ruder noch einmal zu einem 9:6-Sieg herumgerissen wurde und den nach Revanche für die Vorrundenniederlage dürstenden Schongauern der bereits kaltgestellte Sekt gründlich versäuert wurde.
4. Bereits bei Rückrundenbeginn zeichnete sich ab, daß den Ausnahmekönnern aus Huglfing die Meisterschaft wohl nicht streitig zu machen war; aus diesem Grund mögen vielleicht nicht mehr alle Mannschaften aus der vorderen Tabellenhälfte so motiviert gewesen sein, wie es bei uns der Fall war.
Da sich der letztjährige Neuzugang, Achim Holtermann, nach dem ersten Saisonspiel sang- und klanglos aus privaten Gründen zurückzog, wurde die Leistung von derselben Mannschaft erbracht, die 1986 aufstieg. Das ist besonders hoch zu bewerten, da die Liga auf keinen Fall schwächer wurde und die anderen Spitzenmannschaften fast immer nur mit „Neueinkäufen“ zu solchen werden. Auch diesmal konnte die Mannschaft des öfteren nicht in Bestbesetzung antreten und der Nachwuchsspieler Robert Langer mußte 8mal aushelfen. Im letzten Spiel gelangen ihm dann auch gegen die bereits abgestiegenen Penzberger seine ersten Bezirksligapunkte! Wir können nur hoffen, daß er weiterhin am Ball und an der Platte bleibt, damit für etwaige Ausfälle eine zuverlässige Reserve (oder vielleicht ein zukünftiger Stammspieler) heranreift.
Die Abschlußtabelle der 3. Bezirksliga:
1. SC Huglfing II 40:0
2. VfL Kaufering 28:12
3. TSV Murnau II 26:14
4. TSV Altenstadt 26:14
5. SC Burgrain 20:20
6. TV Prittriching 20:20
7. TSV Schongau 19:21
8. TTC Birkland 16:24
9. TSV Hohenpeißenberg 14:26
10. TTC Penzberg 6:34
11. MTV Dießen 5:35
2. Mannschaft:
Was hatte man sich alles vorgenommen! Der neue Mannschaftsführer, Bernhard Hindelang, sollte Zug in die Truppe bringen und endlich den Aufstieg ansteuern. Doch dem Chronisten bleibt wieder einmal nur, den fehlenden letzten „Biß“, die letzte Einsatzfreudigkeit zu beklagen. Es begann damit, daß nach der Sommerpause ein – natürlich – unvorbereitetes Team gleich beim späteren Aufsteiger Huglfing verlor. Hier nur einige Gründe für die verkorkste Saison:
· Christian Thoma weiß nie genau, ob ihm nun Tischtennis eigentlich gefällt oder nicht – entsprechend oft spielt er.
· Georg Thoma jun. konnte nach langer Verletzungspause in keiner Weise an seine Vorjahresleistungen anknüpfen, und mußte mitten in der Saison wieder verletzungsbedingt pausieren.
· Wegen Urlaub, Skifahren, kleinen Wehwehchen, fielen gelegentlich auch andere Leistungsträger aus, so daß nur selten eine komplette, eingeschworene Mannschaft antrat.
· Manfred Hacker sollte die wichtigen Spiele gewinnen helfen, konnte aber neben seinen 19 Einsätzen in der Ersten nur insgesamt 8mal mitspielen, dabei zwar 13:0 Spiele einfahren, aber bei den wichtigen Spielen war er wegen Bezirksligaeinsätzen unabkömmlich. Er rückt außerdem in der Rangliste wieder auf und kann in der nächsten Saison nicht mehr in der Zweiten eingesetzt werden.
Es muß einfach immer wieder gesagt werden: Solange nicht mindestens 7 Spieler gewillt sind, anständig zu trainieren und auch versuchen, ständig dabei zu sein, wird der Aufstieg aus dem Tischtenniskeller 4. Kreisliga Utopie bleiben. So schade dies auch ist für so gute und talentierte Spieler wie Hannes Haberstock, Franz Thoma und Robert Langer. Ganz zu schweigen von Christian Thoma, der das Spielvermögen (wenn auch vielleicht manchmal nicht die Nerven) für ganz andere Klassen hätte.
Die Abschlußtabelle 4. Kreisliga B:
1. SC Huglfing IV 26:2
2. TSV Hohenpeißenberg III 22:6
3. SV Söchering 21:7
4. TSV Altenstadt II 19:9
5. TTC Penzberg III 10:18
6. TSV Peiting III 9:19
7. SSV Marnbach III 5:23
8. ESV Weilheim II 0:28
Tischtennis-Vereinsmeisterschaft 1989:
Spannung und Überraschungen – Johann Kurz endlich wieder Vereinsmeister – Manfred Hacker erneut Zweiter – Jürgen Henke entthront – Thomas Landes siegt bei den Jugendlichen
Fünf Jahre hatte es gedauert, dann konnte Johann Kurz mit einem Luftsprung seiner Freude über den Endspielsieg gegen Manfred Hacker Ausdruck verleihen. Kenner der Szene werden sich nun fragen, wo denn Jürgen Henke, der souveräne Meister der letzten Jahre gelandet ist. Nun, der Jürgen war halt einfach einmal nicht so gut drauf und wurde außerdem noch Opfer eines neuen Modus, den sich Neuvorstand Georg Thoma jun. hatte einfallen lassen. Als begeisterter Eishockeyanhänger erinnerte er sich nämlich daran, daß es da ein System gibt, das mit dem guten alten deutschen Wort „play-off“ (um die Entscheidung spielen) bezeichnet wird. Von den 11 Teilnehmern spielte zunächst jeder gegen jeden, wobei es nur zwei Überraschungen gab: 1) Johann Kurz gewann überraschend glatt gegen Jürgen Henke. 2) Johann Kurz verlor sein einziges Spiel gegen Manfred Hacker. Entsprechend war die Platzierung nach dieser Hauptrunde auf den vorderen Plätzen: 1) Johann Kurz, 2) Jürgen Henke, 3) Manfred Hacker. Weitere Reihenfolge: 4) Siegfried Stadler, 5) Manfred Spinler, 6) Christian Thoma, 7) Peter Helzel, 8) Hannes Haberstock, 9) Franz Thoma, 10) Robert Langer, 11) Bernhard Hindelang. Sigi Stadler, der seit einigen Wochen an einer Schlaghandverletzung laborierte, konnte sich nicht wie gewohnt in Szene setzen (hat vielleicht auch eine zuviel geraucht?!). Ansonsten gab es bis dahin keine größeren Überraschungen. Lediglich Christian Thoma, das „ewige Altenstädter TT-Talent und enfant terrible“ sorgte für einigen Wirbel: Er präsentierte sich in glänzender Verfassung, spielte aggressiv, hatten einen Sieg gegen Johann Kurz auf dem Schläger, zwang Manfred Hacker in den 3. Satz und scheiterte doch in wichtigen Situationen vielleicht an sich oder an der fehlenden Sicherheit, die ihm regelmäßiges Training verleihen würde.
Doch nun zum bereits erwähnten Play-off: Die drei Letztplatzierten mußten ausscheiden und nach einem ausgeklügelten Modus wurde jetzt im KO-System gespielt. Und da geschah das Unfaßbare: Der in der Hauptrunde nur siebtplatzierte Peter Helzel schlug Jürgen Henke und scheiterte dann an Johann Kurz, der vorher mit Hannes Haberstock keine Probleme gehabt hatte. In der anderer Vierergruppe benötigte Manfred Hacker erneut 3 Sätze, um Christian Thoma niederzuringen; dann blieb er auch im zweiten Duell Sieger gegen seinen „Lieblingsgegner“ Siegfried Stadler. Manfred Spinler hatte vorher gegen Siegfried Stadler verloren und fiel auf den für ihn nach guter Leistung enttäuschenden 6. Platz zurück. Nutznießer des Play-off-Modus war Peter Helzel, der nach seinem Überraschungssieg gegen Jürgen Henke auf Rang 4 vorrückte. Somit lautete die überraschende Endspielpaarung: Johann Kurz – Manfred Hacker. Manfred Hacker konnte somit beweisen, daß sein letztjähriger Vizetitel keine Eintagsfliege war und tröstete sich über das verlorene Endspiel damit hinweg, daß er dem Turniersieger die einzige Niederlage des Tages beigebracht hatte.
Keiner hatte sich wohl den Titel so sehr gewünscht wie Johann Kurz. Seit ihm Jürgen Henke 1985 den Titel entrissen hatte, blieben ihm oft nur enttäuschende Platzierungen. Nun aber gelang ihm ein schöner Abschluß einer Saison, in der er mit tollen Spielen angedeutet hatte, daß wieder voll mit ihm zu rechnen ist. Wohl nicht nur der Schreiber dieser Zeilen gönnt es ihm von Herzen!
Endergebnis Vereinsmeisterschaft der Herren:
1. Johann Kurz
2. Manfred Hacker
3. Siegfried Stadler
4. Peter Helzel
5. Jürgen Henke
6. Manfred Spinler
7. Christian Thoma
8. Hannes Haberstock
9. Franz Thoma
10. Robert Langer
11. Bernhard Hindelang